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Der Bodensee als Trinkwasserspeicher
Das Hauptbecken des rund 65 Kilometer langen und bis 14
Kilometer breiten Obersees erreicht an seiner tiefsten Stelle zwischen
Friedrichshafen und Romanshorn
254 Meter. Der Überlinger See zählt ebenfalls zum Obersee, ist
knapp 3 Kilometer breit und erreicht eine Wassertiefe von 148 Metern.
Das flache Zweigbecken des Untersees bei Konstanz gliedert sich in den
Gnadensee, den Zeller See und den Rheinsee. Die gesamte Wasseroberfläche
des Bodensees nimmt etwa 570 Quadratkilometer ein und sein Volumen beträgt
kaum vorstellbare 50 Milliarden Kubikmeter. Damit ist er zweifelsohne
der größte deutsche Binnensee.
Gespeist wird er aus 236 Bächen und Flüssen, die ihm jährlich
etwa 12 Milliarden Kubikmeter Wasser zuführen. Wichtigster Zufluss
und einziger Abfluss ist der Rhein, denn auf ihn entfallen 70 Prozent
des gesamten zugeführten Wassers und somit ist er es, der den Wasserstand
des Bodensees bestimmt. Seine gewaltigen Wassermassen stammen aus einem
11.000 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet, zu dem die Bündner
und Vorarlberger Alpen gehören.
Diesen scheinbar unerschöpflichen Wasserreichtum machen sich die
Menschen zunutze und entnehmen dem See über 18 Wasserkraftwerke am
deutschen und schweizerischen Ufer Trink- und Brauchwasser. Die entnommene
Wassermenge beträgt jedoch nur 1,5 Prozent des gesamten natürlichen
Abflusses. Und doch reicht sie aus, um 4,5 Millionen Menschen zu versorgen.
Der Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung in Sipplingen entnimmt das
Rohwasser aus einer Tiefe von etwa 60 Metern und pumpt es über das
Seepumpwerk Süßen-mühle zur 310 Meter höher gelegenen
Aufbereitungsanlage auf dem Sipplinger Berg, wo es mittels Filter- und
Ozonanlagen keimfrei aufbereitet wird. Jährlich werden ca. 130 Millionen
Kubikmeter Trinkwasser in das 1.600 Kilometer lange und weit verzweigte
Leitungssystem eingespeist, das bis in den Norden Baden-Württembergs
reicht. Angeschlossen sind derzeit 174 Mitgliedsgemeinden und -verbände
mit etwa 4 Millionen Einwohnern. Um sauberes Trinkwasser garantieren zu
können, wird die Wasserqualität des Sees ständig überwacht,
wobei gerade den Wasserwerken große Bedeutung als Frühwarnsystem
für die Wasserqualität des Bodensees zukommt.
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