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Natur und Landschaft
Der nur drei Kilometer breite Überlinger See
hat seinen Ursprung in einer Rinne, die durch Verschiebungen in der Erdkruste
entstanden ist. Gletscherbewegungen schürften diese Rinne nach und
nach aus und modellierten die tiefe Trogform mit der schmalen, fast horizontalen
Uferbank, die nach einer scharfen Kante bis auf eine Tiefe von 148 Metern
steil zum Seeboden hin abfällt. Als sich der letzte Gletscher vor
etwa 15.000 Jahren aus dem Bodenseeraum endgültig nach Süden
zurückzog, wurde vor dem neuen Eisrand ein Gletscherbecken frei,
in dem sich der
Frickinger Eisstausee bildete. Sein Überlauf floss über das
Salemer Becken direkt in den Überlinger See. Die Salemer Aach, die
den Stausee damals durchfloss, füllte sein flaches Seebecken rasch
mit Schotter, Sanden und Beckentonen auf, sodass es heute als große
Ebene erkennbar ist.
Ein weiteres charakteristisches Überbleibsel der Eiszeit sind schließlich
die Drumlins: Die länglichen, flachgewölbten Hügel entstanden
aus Ablagerungen am Gletschergrund, die von der Eismasse und der Schubkraft
des Gletschers zusammengeschoben und geformt wurden; ihre Nord-Süd-Ausrichtung
spiegelt die Fließrichtung des Gletschers wieder. Diese meist bewaldeten
Längshügel ergeben im Zusammenspiel mit Rieden, Wasserläufen
und Streuobstwiesen ein vielseitiges Landschaftsbild; die seenahen Hänge
werden überwiegend für den Weinbau genutzt.
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